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Konzeption:
Dr. Hans-Jürgen Lindemann
web-design: Dipl.
Soz. Robert Grosse
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MONOTORING
UND EVALUIERUNG
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M + E: Begleitung der Implementierung
Die Umstellung vom inhaltsorientierten Arbeiten mit den Auszubildenden oder Schülern hin zu Methoden problemorientierten Vorgehens bedarf intensiver Fortbildung der Dozenten und Ausbilder und wird im Prozess selbst eine ganze Menge Fragen aufwerfen. Diese Fragen müssen ausgiebig bearbeitet werden. Ausbilder und Lehrer müssen die Sicherheit gewinnen, mit der Projektmethode und dem Prinzip handlungsorientierten Lernens im Ausbildungs- und Unterrichtsalltag gut umgehen zu können. Aus diesem Grunde ist eine Begleitung der Implementierung erforderlich. Ich habe zu diesem Zweck ein Continuitätssemniar (Conti-Seminar) geschaffen, in dem in Abständen von 2 – 3 Monaten die durchgeführten Projekte analysiert werden. Ziel ist es, die Planung schrittweise zu verbessern und vor allem nach der Erfahrung einer ersten Durchführung der Ausbildungsprojekte die Arbeitsaufträge bzw. im umfassenderen Sinne die Lern- und Arbeitsaufgaben zu formulieren. Die Gestaltung von präzisen Arbeitsaufträgen gehört zu einer der schwierigsten Aufgaben bei der Gestaltung von Ausbildungs- oder Unterrichtsprojekten. Andererseits ist die genaue Formulierung der Arbeitsaufträge Grundlage aller erarbeitenden Lernverfahren. Ich habe immer wieder festgestellt, dass mangels einer systematischen Ausbildung der Lehrer und Ausbilder viele Kategorien wie Lernziele, Lerninhalte, Methoden, Techniken und Arbeitsaufträge (tarea de aprendizaje-trabajo) in konzeptioneller Hinsicht nicht klar sind. Wenn der Einführung der Projektmethode mit dem Prinzip handlungsorientierten Lernens keine Ausbilder- bzw. Lehrerfortbildung vorausging, müssen die Kategorien in den Seminaren systematisch erarbeitet werden. Die Konzeptualisierung ist Grundlage jeder Transferierbarkeit. Eine nach systematischen Kriterien gestaltete Aus- oder Fortbildung der Lehrenden überwindet das Dasein der "empiricos", indem die jahrelang erworbenen Lehrerfahrungen mit Begriffen aus der Didaktik hinterlegt werden. Darüber hinaus müssen Ausbilder und Lehrer neue Methoden lernen und viele zur Gewohnheit gewordenen Techniken verlernen. Das Continuitätsseminar hat noch ein weiteres Ziel: Die Ausbilder und Lehrer planen in jedem dieser Seminare neue Projekte. Auf diese Weise entsteht ein "Ausbildungs-Cycle-Management", mit den Phasen des Planens, Durchführens und Analysierens. Die Qualitätszirkel lassen nach und nach sauber ausgearbeitete Projekte entstehen. Es gilt zu bedenken, dass die meisten Ausbilder und Lehrer nie in ihrem Leben Unterricht oder Ausbildungssequenzen geplant haben. Die Tradition der meisten Länder geht mit einem Curriculum einher, dass Lehrinhalte im Detail vorschrieb. Lehrer gingen Seite für Seite vor, oder ließen auch mal einige Seiten aus, um zum Ende des Kurses zu gelangen. Planung übernahmen Curriculumabteilungen in Ministerien oder den Zentralen der Ausbildungsinstitutionen. Über die Ineffektivität der Planung muss nicht lange gestritten werden, das ist evident. Komplexere Methoden und Lernarrangements erfordern eine Planung vor Ort. Es geht dabei um Lernumgebungen, die gestaltet werden müssen und das kann nur entsprechend der vorgefundenen Bedingungen je individuell geschehen. Lokale Gegebenheiten, vor allem Kontakte zu Unternehmen, sind einzubeziehen. Das heißt aber auf der anderen Seite nicht, dass die Ausbilder ihre geplanten Projekte nicht austauschen, ganz im Gegenteil. Eine Kooperation ist erwünscht, allerdings müssen die Projektplanungen in den Zentren jeweils an die örtlichen Bedingungen angepasst werden. Ich lasse die Durchführung der ersten Projekte systematisch beobachten und dokumentieren. Dieses Vorgehen impliziert, bereits bei der Planung der Projekte vorab zu vereinbaren, wer zum Zeitpunkt der Durchführung die Beobachtung vornehmen kann. Auch das Beobachten will gelernt. Eine gute Beobachtung von Ausbildungssequenzen ist nicht einfach. Aus diesem Grunde lasse ich Gruppensequenzen in den Seminaren der Ausbilder- bzw. Lehrerfortbildung beobachten. Die zukünftigen Beobachter von Lernsequenzen in Ausbildung und Unterricht haben auf diese Weise die Möglichkeit, das Beobachten zu lernen. Ich beschränke mich bei der Beobachtung auf zwei, drei wesentliche Kriterien, um die Ausbilder nicht zu überfordern. Dazu habe ich ein Instrument entwickelt, das den Verlauf der Projekte dokumentiert, und zwar in Hinsicht auf:
Die Dokumentation des Ablaufes ist die Grundlage des Contiseminares. Die Arbeitsgruppe, die das Projekt ausgearbeitet hat, rekonstruiert auf der Basis der Beobachtungen den Verlauf der Sequenz. Dabei geht es vor allem darum, aufgetretene Schwierigkeiten genau zu benennen. Diese Schwierigkeiten werden dann im Seminar unter Zugrundelegen systematischer Kriterien der Verlaufsanalyse bearbeitet. Ich will einige Schwierigkeiten benennen, die in den Seminaren immer wieder aufgetaucht sind. Ein Problem ist die mangelhafte Zeitplanung. Zeiten werden aus mangelnder Erfahrung heraus regelmäßig zu kurz angesetzt. Die Ausbildungsrealität lehrt uns eines besseren. Gruppenarbeit benötigt vor allem bei ihrer Einführung viel Zeit, da ja auch die ganzen Prozesse des Findens der Rollen, das Herstellen einer Arbeitsatmosphäre sowie die Gruppenkommunikation mitbearbeitet werden müssen. Auch die selbständige Aufarbeitung von Information benötigt viel Zeit. Die Planungen werden nach den ersten Erfahrungen in aller Regel präziser gestaltet, Material zielgerichteter vorbereitet und Arbeitsaufträge enger formuliert. Ausbilder haben die berechtigte Angst, die vorgegebenen Ziele und den zugeordneten Lerninhalt sonst nicht adäquat bearbeiten zu können. Gleichzeitig weist die konkret erlebte Erfahrung in der Durchführung auf Probleme in der curricularen Planung. Die Curricula sind in den meisten Fällen nach wie vor zu inhaltsüberladen – obwohl sie neu sind. Entscheidend für den Umgang mit neuen Curricula, den Ausbildungsmodulen, ist die Kommunikation aufgetretener Schwierigkeiten innerhalb der Institution, denn sonst sind diejenigen, die mit der Ausarbeitung der Module als Teil der Curricula befasst sind, immer noch der Meinung, dass die dort vorgestellten Arbeiten auch tatsächlich so durchgeführt werden können. Neue Ausbildungsmethoden werden oft verordnet, was allerdings wenig erfolgreich ist. Nur das systematische Training kann dazu führen, anspruchsvollere Methoden im Schul- und Ausbildungsalltag verankern zu können. Realistischer Weise kommen Ausbilder in Abwägung der Inhaltsproblematik und der zeitfressenden Projekte zu einem angemessenen Methodenmix von erarbeitenden und darbietenden Verfahren. Ein weiteres Problem ist die Organisation der Ausbildung. Problemorientiertes Vorgehen mit der Ausführung von Projekten lässt sich nicht im 45-Minutentakt der Institutionen durchführen. Hier ist eine größere Flexibilität erforderlich. Es geht vor allem darum, Stundenpläne bzw. Ausbildungspläne neu zu gestalten. Projekte erfordern Zeitintervalle von mehreren Stunden, um zu einem angemessenen Arbeitsrhythmus zu finden. All das ist den Gestaltern neuer Curricula zunächst nur in Ansätzen bewusst. Die Einführung moderner Lehr- und Lernmethoden wie die der Projekt- und Leittextmethode wirft in aller Regel eine ganze Menge von Problemen auf der Ebene der Organisationsentwicklung auf, die sorgfältig diskutiert werden müssen. Wo sind welche Veränderungen möglich und wo müssen gegebenenfalls ehrgeizige Projektideen revidiert werden? Dieser Prozess dauert seine Zeit und die Einführung eines Continuitätssemniares scheint mir ein angemessene Rahmen zu sein, die vielfältigen Probleme nach und nach aufzudecken und dann bearbeiten zu können, um zu angemessenen, pragmatischen Lösungen zu kommen. Das Continuitätsseminar eröffnet darüber hinaus einen Kommunikationsraum, innerhalb der Institution quer durch die verschiedenen Hierarchieebenen Umsetzungsprobleme aufdecken, diskutieren und lösen zu können. Aus diesem Grunde lege ich viel Wert darauf, dass Direktoren von Ausbildungszentren, pädagogische Assessoren oder Multiplikatoren bei der Vorstellung der Ergebnisse anwesend sind.
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